Eine Einladung den Frühlingsanfang zu nutzen für einen Moment der inneren Balance und kraftvollen Ausrichtung – allein oder in Gemeinschaft.
Ursprung und Symbolik
Am 21. März kündigt sich der astrologische Frühlingsanfang an – ein Zeitpunkt, der nicht nur den Beginn einer neuen Jahreszeit ist, sondern auch ein besonderes kosmisches Phänomen hervorbringt: die Tag- und Nachtgleiche, auch bekannt als Äquinoktium. Der Zeitpunkt markiert einen der zwei Tage im Jahr, an denen der Tag und die Nacht gleich lang sind.
Für die Kelten hatte dieser Moment eine besondere Bedeutung, den sie mit der Göttin Ostara feierten, welche für Fruchtbarkeit, Neubeginn und Wachstum stand. Diese Göttin symbolisiert den Übergang vom Winter in den Frühling und verkörpert das Erwachen der Natur aus ihrem Winterschlaf. Auch der Begriff «Ostern» könnte auf den Namen der Göttin Ostara oder Eostar zurückführen.
Dieser Wendepunkt wo hell und dunkel sich ebenbürtig gegenüberstehen, lädt uns dazu ein, auch in uns selbst diese Balance zu finden. Wie zwei Waagschalen im vollkommenen Gleichgewicht, können wir uns zum Frühlingsbeginn bewusst in die innere Mitte und Zentrierung begeben. Wir halten inne, entspannen mit allem, was da ist und kommen zur Ruhe.
Gleichzeitig hat der Übergang von der Dunkelheit des Winters in das Licht des Frühlings eine symbolische Wendekraft. Ab jetzt haben wir mehr Licht als Dunkelheit – eine Metapher dafür, dass sich für unser Leben neue Möglichkeiten und Chancen auftun. Es ist eine Zeit des Neuanfangs, des Wachsens und des Blühens. Nicht umsonst werden solche Momente des Natur-Zyklus, seit Urzeiten und in vielen Kulturen für Rituale genutzt.
Mädchenkreise zur Tag- und Nachtgleiche
Einige Mädchenkreisleiterinnen öffnen zu diesem Zeitpunkt einen Raum, in welchem die Mädchen gemeinsam Rituale begehen und gestärkt werden.
Seraina aus Ebikon lässt die Mädchen in ihrem «Maitlikreis» aus der Stille der Winterruhe erwachen und fragt:
«Was möchtest du wachsen lassen?»
«Was brauchst du, um zu wachsen?»
und als Gärtnerinnen ihres Lebens setzen die Mädchen einen Samen in den Topf, den sie vorher bemalt haben. Zuhause pflegen sie das zarte Pflänzchen und damit auch das Symbol ihres persönlichen Wachstums.
Wilma Moritzi von Frauengold hat im vergangenen Jahr zur Tag- und Nachtgleiche einen Kreis zur Balance gemacht. Über den Körper haben die Mädchen im „Güggelikampf“ erfahren, wie es sich anfühlt, durch äussere Einflüsse aus dem Gleichgewicht zu geraten:
„Was gibt mir Balance und Ausgleich im Leben?“
„Wie gehe ich mit meinen Schatten- und Lichtseiten um?“
„Was brauche ich gerade?“
Im Kreis von Barbara Oberwiler und Karin Stettler legten die Mädchen mit gestalterischen Elementen Sonnen- und Mondinnenkreise und sie brachten sich mit kinesiologischen Übungen in Balance. Mit viel Energie und dem selbst gebastelten Frühlingserweckungsstab, klingelten die Mädchen den Frühling aus Wald und Wiese.
Wie magst du in den Frühling gehen?
Natürlich kannst du die Tag- und Nachtgleiche ganz für dich allein gestalten und dir selbst Fragen stellen:
«Welche Samen möchten ich in mein Leben pflanzen?»
«Was darf in mir blühen und gedeihen?»
«Was darf mehr werden?»
«Wofür möchte ich mich einsetzen?»
Oder du schliesst dich einer grösseren Bewegung an, die den magischen Moment des Äquinoktiums nutzt, für eine starke Ausrichtung wie die Meditations- und Aktionszeit für «Wasser und Frieden» zu der die Friedensforscherin Sabine Lichtenfels in diesem Jahr einlädt.
Nutzen wir also, den besonderen Moment des Frühlingsbeginns und erinnern uns daran, dass wir selbst die Schöpferinnen und Schöpfer unseres Lebens sind und dass wir die Kraft haben, unser eigenes Wachstum und unsere eigene Entwicklung zu fördern.
Nicht zuletzt ist diese Arbeit mit uns selbst immer auch ein wertvoller Beitrag zu einem besseren Miteinander mit Natur und Mensch.
Claudia Schmid
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